Eine Frau, die auf einer Luftmatratze relaxt.

Luftmatratze

Die Erfindung der Luftmatratze

Eine erste erhaltene Abbildung von einer wasserabweisenden, luftgefüllten Unterlage findet sich zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Drei Enden wurden von Abdeckungen dichtgehalten, in der vierten wurde die Luft mittels Blasebalg eingefüllt. Allerdings war es von diesem zeichnerischen Vorschlag des Konrad Kyeser bis zur Bekanntgabe der endgültigen Erfindung der Luftmatratze noch ein weiter Weg. Ein Hersteller pneumatischer Erzeugnisse in Massachusetts gilt als Pionier praxisgeeigneter Luftmatratzen ab dem Jahr 1889. Jene ersten Exemplare bestanden aus einer Latexhaut, für deren Stabilität Flüssiggummi mit Hilfe von Schwefel und Sauerstoff vulkanisiert wurde. Boeing-Ingenieure tüftelten anschließend daran, die Luftmatratze leichter und stabiler zu gestalten.

Moderne Luftmatratzen halten hineingeblasene Luft zwischen einem PVC oder synthetischem Gummi in verschiedenen Kammern. Bei ganz simplen Modellen gibt es ein Ventil, über welches alle Kammern mit Luft befüllt werden. Hochwertige Ausführungen haben – zum Beispiel für Kopfteil und Seiten – jeweils eigene Ventile. Dies hat den Vorteil, dass bei einem Entweichen von Luft aus einem Matratzenteil nur dieser nachgefüllt werden muss.

Die richtige Luftmatratze

Luftmatratze für eine PersonEine Luftmatratze benötigt im luftleeren Zustand nur minimalen Lagerplatz. Damit sind sie das optimale Reisegepäck für den Urlaub im Zelt. Wer in seinem Wohnbereich ein Gästezimmer pflegt, braucht hierfür kein festes Bett aufzustellen. Es gibt inzwischen Luftmatratzen, die nach dem Aufblasen so komfortabel und gemütlich wie ein richtiges Bett sind. Die Oberflächen solcher Matratzen sind über dem luftdichten PVC noch mit einer Veloursschicht versehen. Sie können wie normale Matratzen mit Bettlaken bezogen werden. Natürlich fehlt die Luftmatratze auch nicht beim Badespaß. Dafür gibt es neben dem typisch gerippten Standardmodell inzwischen witzige, aber stets gleich funktionale Ausführungen.

Eine kuschelige Alternative zur Luftmatratze ist die Thermoluftmatratze. Zwar benötigt diese im zusammengerollten Zustand viel mehr Platz als der Klassiker, muss dafür aber am Nutzungsort nicht umständlich aufgeblasen werden. Ventile an einer oder mehreren Stellen einer solchen PUR-Matte werden nach dem Aufrollen geöffnet. Nun saugt der Schaumstoff im Matteninnern Luft an, weil er seiner ursprünglichen, nicht zusammengepressten Form folgt. Nach dem vollständigen Selbst-Aufblasen werden die Ventile wieder geschlossen, und die Thermoluftmatratze ist einsatzbereit. Ein Vorzug dieser Alternative zur Luftmatratze sind ihre wärmeisolierenden Eigenschaften. Nachteilig ist der höhere Raumbedarf für die Lagerung.

Luftmatratzen richtig pflegen

Die Pflege einer Luftmatratze ist denkbar einfach: Wasser genügt, um Verschmutzungen zu entfernen. Im Notfall darf auch ein mildes Geschirrspülmittel verwendet werden. Meist ist aber beides kaum nötig. Denn von dem Gummi oder PVC einer Luftmatratze perlen Wasser und Schmutz einfach ab. Hat die Matratze eine Veloursauflage, so schützt darüber ein Bettlaken die Fläche vor Verunreinigungen. Unter der Matratze sorgt eine Decke dafür, dass spitze Bodenbestandteile keine Löcher beim Schlafen eindrücken.

Für die materialschonende Lagerung einer Luftmatratze außerhalb der Gebrauchszeiten sollte die Luft komplett herausgedrückt werden. Dies gilt auch für die Aufbewahrung einer Thermoluftmatratze. Grundsätzlich gilt für die Pflege beider Varianten: Eine flache Aufbewahrung möglichst ohne Knicke und nicht als Rolle sorgt für eine lange Lebensdauer ohne unschöne Defekte. Kommt es doch einmal zu einem Luftverlust durch Ritzen, Löcher oder Schnitte, dann sind im Handel geeignete Reparatursets erhältlich. Nach einer Reparatur sollte die Matratze an der entsprechenden Stelle vorsichtiger gepflegt werden, um den Flicken dicht auf dem verschlossenen Defekt zu halten.

Gängige Größen und Qualitäten von Luftmatratzen

Luftmatratze als SesselLuftmatratzen gibt es in zahlreichen Größen. Die Ausführung 180 x 50 cm ist dabei für fast alle Singlematratzen identisch. Doppelmatratzen, zum Beispiel als aufblasbares Gästebett, messen 200 x 100 oder 200 x 120 cm. Sondermaße sind in der Regel gleich lang und breiter, so dass der Liegekomfort einem normalen Bett in nichts nachsteht. Die genannten Standardmaße finden sich auch bei selbstaufblasenden Thermoluftmatratzen wieder. Darüber hinaus erlauben moderne Technologien auch ungewöhnliche Formen und Größen, so zum Beispiel Luftmatratzen in Form von Hockern, Sesseln oder Sitzsäcken.

Die verschiedenen Qualitäten von Luftmatratzen sind materialbedingt. So gibt es Modelle mit einer Außenseite aus gummierter Baumwolle, solche aus Polyester und wieder andere mit Veloursbezug. Allen gemeinsam ist, dass eine gute Qualität über wasserabweisende Eigenschaften verfügt, in mehrere Luftkammern unterteilt ist und mit mehreren Ventilen aufgeblasen wird. Polyester hat sich bei Luftmatratzen durchgesetzt, weil es ein pflegeleichtes, strapazierfähiges und leichtes Material ist. Gummierte Baumwolle bietet ein angenehmeres Hautgefühl und ist ebenso robust wie Polyester. Veloursbezüge kommen vor allem bei Luftmatratzen zum Einsatz, die als Gästebetten genutzt werden.

Die klassische Verwendung einer Luftmatratze ist das Wasser. Als Schwimmhilfe und Wasserspielzeug sind die simpel geformten, meist sehr bunten und witzig designten Formen beliebt. Zum Schlafen im Zelt werden diese Modelle ebenfalls verwendet, haben aber zugunsten des Schlafkomforts hochwertige Konkurrenz bekommen. Denn hier punkten Thermoluftmatratzen mit ihrem deutlich zuverlässigeren Liegeverhalten und der besseren Wärmeisolation. Die dritte, inzwischen sehr beliebte Verwendung von Luftmatratzen sind Gästebetten. Der geringe Platzbedarf im Lagerzustand und der sehr angenehme Liegekomfort sind hierfür die Hauptgründe.

Marktführende Hersteller von Luftmatratzen

Eine farbenfrohe LuftmatratzeDie Marktführer bei Outdoor-Ausrüstung und Funktionsbekleidung sind VAUDE, Bestway, Intex und Klymit. Ihre Modelle zeichnen sich durch besonders leichten Aufbau, eine für die Lebensdauer und den Liegekomfort vorteilhafte Oberflächenstruktur sowie durch einen moderaten Preisdurchschnitt von 30 bis 80 Euro aus. Bei der Entwicklung der verschiedenen Formen kommt dem Nutzer die Entwicklungserfahrung der Marktführer für Camper und Radfahrer, Bergsteiger und Wanderer zugute. Wind und Wetter sowie die Gegebenheiten in freier Natur wurden bei der Materialauswahl, dem inneren sowie äußeren Aufbau der verschiedenen Luftmatratzen berücksichtigt.

Gegen die oft enorme Anstrengung, eine Luftmatratze manuell aufzublasen, haben die Hersteller Verbesserungen gefunden. Klymit setzt auf ein besonders benutzerfreundliches Druckventil. Bestway hat die Elektropumpe gleich mit eingebaut. VAUDE Modelle ermöglichen das Selbstaufblasen, da es sich bei diesen Modellen um Thermoluftmatratzen handelt. Intex bleibt zwar der klassischen Ventilvariante treu, punktet dafür allerdings mit einem Kammeraufbau, der für den Transport und die Lagerung ein besonders platzsparendes Zusammenfalten ermöglicht. Sein Komfortkonzept besteht aus laminiertem Vinyl für alle Wetter, die unter einer stoffbezogenen Oberfläche hautfreundlich verborgen sind.

Sicherheit bei der Nutzung von Luftmatratzen

Moderne LuftmatratzeGanz gleich, mit welchem Material eine Luftmatratze überzogen ist, sie beherbergt in ihrem Innern Luft, welche bei Undichtigkeiten schnell und unaufhaltsam entweicht. Dies kann den Schlaf auf einer Luftmatratze stören bis unmöglich machen. Deshalb muss bei der Nutzung einer Luftmatratze unbedingt vermieden werden, dass spitze Gegenstände mit dem Material in Berührung kommen. Wird die Luftmatratze im Zelt verwendet, so schützt eine Decke am Boden oder eine andere, glättende Unterlage die Matratze vor Beschädigungen. Wird die Luftmatratze in Innenräumen verwendet, so ist ebenfalls auf schonenden Umgang mit der Außenhaut zu achten. Reißende Ventile oder Bruchschäden während der Lagerzeit sollten vor dem Einsatz überprüft werden.

Nähte, Kammerübergänge und Ventilränder halten länger, wenn sie zur Lagerung komplett trocken und frei von Knickflächen sind. Bei Thermoluftmatratzen gibt es weniger Problemzonen außer der allmählichen Ermüdung des Innenmaterials PUR. Die Hersteller der hochwertigsten Modelle geben deutliche Pflegehinweise für ihre Modelle, welche bei richtiger Umsetzung die Lebensdauer der Luftmatratzen deutlich erhöhen. Zwar sind Luftmatratzen speziell für den Einsatz bei Wind und Wetter konzipiert. Dennoch dankt es das Material, wenn es trocken und lichtgeschützt aufbewahrt wird. Denn Gummi, Polyester und andere Materialien werden unter dem Einfluss des Wetters mit den Jahren spröde und damit irgendwann für eine Luftmatratze zum funktionalen Problem.

Dies sollte beim Kauf unbedingt beachtet werden

Indoor-Luftmatratzen verzeihen nur wenige Einsätze im Freien. Entsprechende Hinweise der Hersteller müssen deshalb Teil der Beschreibung und der Verpackung sein. Wo solche Tipps fehlen, ist von einem Kauf abzuraten. Zu bevorzugen sind für mobilen Einsatz Modelle, die sich so kompakt wie möglich zusammenfalten oder –rollen lassen. Nach dem Entfalten darf dies keine Nachteile für die Funktionalität haben. Wer gerne kuschelig liegt, wählt eine Luftmatratze mit einer Oberfläche aus Stoff. Stoff hat neben seinem angenehmen Hautgefühl den Vorteil, dass Körperfeuchtigkeit weggeleitet wird und so die Körpertemperatur im Zelt für die Ruhestunden wohlig gesund bleibt. Unbedingt wichtig sind Pflegehinweise beim Kauf einer Luftmatratze. Je nach Material können sich diese Hinweise unterscheiden. Je weniger Pflege nötig ist, umso hochwertiger ist ein Modell.

Tipps für die Nutzung und die Sicherheit

Ein Kind hat Spaß auf einer LuftmatratzeKlassische Luftmatratzen haben eine unangenehme Eigenschaft, die auch allem aufblasbaren Spielzeug anhaftet. Nach einigen Malen Aufblasen kann das Material auf der Innenseite verkleben. Dieser unerwünschte Effekt entsteht durch die eingeführte Atemluft. In der Praxis hat es sich bewährt, mit Hilfe eines Trinkröhrchens vor der Winterlagerung etwas Kartoffelstärke oder ein vergleichbar geschmeidiges Material in den Innenraum zu blasen. Anschließend können die so leicht befüllten Kammern geschüttelt werden, und beim Start des neuen Urlaubs ist die Luftmatratze leicht entfaltbar wie beim Kauf.

Wer gerne so wenig wie möglich auf die Sicherheit bei der Luftmatratze achten möchte, wählt am besten Modelle zum Aufpumpen mit externen, mechanischen Pumpen. Besonders simpel ist die Variante mit eingebauter Elektropumpe. Generell sind die Ventilränder ein Schwachpunkt bei vielen Luftmatratzen, nach längerem Gebrauch auch bei Thermoluftmatratzen. Hier sollte vor jedem Transport, spätestens vor der geplanten Nutzung, eine gründliche Augenkontrolle erfolgen. Denn falls die Luftmatratze im Wasser verwendet wird, kann ein unbemerkter Defekt das Liegevergnügen beeinträchtigen oder gar zu einer Gefährdung des Nutzers in tieferem Wasser verursachen.